Die Behandlung
Bei hochakuten Fällen steht die Schmerzbehandlung im Vordergrund. Alle Bemühungen sind darauf gerichtet, den Schmerzzustand des Patienten zu lindern. Es gibt Fälle, bei denen durch ein einmaliges Einrenken (Manipulation) eine deutliche Linderung zu erreichen ist. Bei anderen Patienten ist gerade dies nicht angezeigt und sanfte Techniken unterstützt von bewährten naturheilkundlichen Präparaten sind die Mittel der Wahl. In der Genesungsphase, wenn die Schmerzen nachlassen, ist die präzise Förderung der Zirkulation und der Beweglichkeit vorrangiges Ziel. Gezielte Bewegungsübungen, die der Patient zu Hause ausführen kann, sind in dieser Phase bereits unabdingbar. In der letzten Phase, wenn der Patient keine oder nur noch geringe Schmerzen verspürt, beginnt die vertiefte osteopathische Behandlung. Jetzt ist es möglich, jene Haltungs- und Körperstrukturen zu verändern, die die Schmerzsituation verursacht haben. Haltung ist das Ergebnis und die Summe unseres Verhaltens. Sie entsteht nicht heute und vergeht nicht morgen. Es ist unabdingbar, Haltungs- und Bewegungsstrukturen so zu verändern, dass sie in einem harmonischen Zusammenspiel funktionieren. Bleibt diese Phase der Veränderung aus – und dies geschieht leider zu oft, wenn sich der Patient vom Leidensdruck befreit wieder besser fühlt und seinen alten Lebensstil wieder aufnimmt – ist der Schmerzrückfall bei einer späteren ungünstigen Belastung vorprogrammiert.