Naturheilverfahren
Naturheilverfahren sind Reizverfahren. Sie ersetzen nicht gezielt eine bestimmte Funktion des Organismus durch Medikamente (Substitution), sondern stimulieren ihn, ein natürliches Gleichgewicht zu finden, aus dem heraus die Eigenregulation stattfinden kann.
Eigenbluttherapie
Die Eigenbluttherapie ist ein klassisches Reizkörperverfahren. Dem Patienten wird aus der Vene eine geringe Menge Blut entnommen. Dies wird mit Medikamenten versetzt und/oder mit UV bestrahlt und in den Muskel des Patienten reinjiziert. Der Körper reagiert auf die nun leicht veränderten Blutinhaltsstoffe mit einer allgemeinen Steigerung der Abwehrleistung. Ein umfassender Heilmechanismus wird in Gang gesetzt. Manchmal reagiert der Patient mit einer Erstverschlimmerung. Seine Beschwerden nehmen für einige Tage zu, um dann in eine Phase der Besserung zu wechseln. Auch die Verstärkung von allgemeinen Symptomen wie Müdigkeit, leichtes Fieber, Abgeschlagenheit u.ä. sind in den ersten Tagen nach der Behandlung keineswegs selten. Diese Symptome sind jedoch Heilreaktionen, die auf gar keinen Fall unterdrückt werden dürfen. Sie zeigen an, dass die Selbstheilungskräfte des Körpers wirken - und dies ist erwünscht. Als effektiv hat sich eine Behandlungsserie von 8-10 Injektionen in einem etwa wöchentlichen Rhythmus herausgestellt.
Die Erfolge der Eigenbluttherapie liegen vor allem auf dem Gebiet der Hauterkrankungen (Neurodermitis, Psoriasis), der Allergie und der chronischen Infekte. Bei diesen Erkrankungen halte ich die Eigenblutbehandlung für die herausragende Therapie. Für Kinder sind die Injektionen nicht zumutbar. Aus der einmaligen Blutentnahme lässt sich jedoch ein Medikament zur oralen Einnahme herstellen.
Baunscheidtieren
Das Baunscheidtieren ist ein einfaches und wirkungsvolles Verfahren, das nach seinem Erfinder benannt wurde. Mit einem kleinen speziellen Gerät wird die Haut kreisförmig genadelt. Die Nadeln dringen ca. 1-2 mm in die Haut ein. Der Patient spürt davon nur ein leichtes Pieksen. Die behandelten Stellen werden daraufhin mit einem geeigneten Öl eingerieben. Durch diesen Reiz wird die Durchblutung in dem betreffenden Gebiet sehr gesteigert. Der erhöhte Stoffwechsel führt zu einer vermehrten Ausscheidung von Giftstoffen. Heilungsvorgänge werden gestärkt. Der Patient spürt ein angenehmes Wärmegefühl, verbunden mit einer Lockerung und Entspannung der betreffenden Region. Schmerzen, vor allem an der Wirbelsäule und den Gelenken erfahren oft eine deutliche Besserung. Im Rahmen einer Ausleitungskur lässt sich über die Nadelung von Reflexzonen die Tätigkeit der Organe steigern und damit die allgemeine Ausschwemmung von Stoffwechselprodukten erhöhen.
Schröpfkopftherapie
Die Schröpfkopftherapie ist ein sehr altes Verfahren - schon Hippokrates bediente sich dieser Heilmethode. Beim Schröpfen werden sogenannte Schröpfgläser mit Unterdruck auf Reflexzonen der Organe am Rücken oder schmerzende Körperstellen gesetzt. Durch das Vakuum wird das Blut durch die Haut angesaugt und es entsteht ein Bluterguss. Um diesen zu resorbieren, muss der Körper als erwünschte Antwort die Durchblutung in dem betreffenden Gebiet steigern, wodurch Giftstoffe abgeführt und Nährstoffe zugeführt werden. Im Gegensatz hierzu wird bei dem sogenannten blutigen Schröpfen die Haut vorher leicht eingeritzt, so dass eine bestimmte Menge Blut in den Schröpfkopf fließen kann.